Tutukaka - Poor Knights
In der Früh versuchte ich noch im örtlichen Holidaypark tagsüber einen Stromanschluss zu mieten. Die Managerin des Platzes wurde darauf hin etwas pampig. Wobei mir nicht klar ist warum. Ein Gast, der bereit ist für seinen Strom einen fürstlichen Preis zu zahlen und nicht die Örtlichkeiten nutzen will, sollte doch eigentlich der Traum eines jeden Campingplatzmanagers sein. Aber statt dessen gabs ein so was machen wir nicht sie können aber eine vollwertige Nacht bezahlen . Ohne Worte.
Aber nun zu dem eigentlich erfreulichen Anlass meines Besuches von Tutukaka. Tauchen! Was soll ich sagen das Taucherlebnis mit Yukon war wieder so, als wäre es gestern gewesen. Als Skipper hatte ich wieder Glen, einen sehr orts- und fachkundigen Bootsführer (der noch dazu ebenfalls Zehenschuhe trägt). Tauchgruppenführerin war dieses mal Amy, was einen Alterssprung von gut 50 Jahren nach unten bedeutete. Sie war nicht so ortskundig wie die ältere Dame, die mir das letzte mal das Tauchrevier gezeigt hat. Die Tauchgänge waren aber trotzdem gut. Nachdem es dieses Mal Frühjahr war, war das Wasser voller Plankton und die Sicht dementsprechend nicht so überragend. Wobei nicht so überragend in diesem Kontext in einem deutschen Tauchreviert wohl nur in klaren Bergseen zu finden ist. Ausserdem ist dieses reichhaltige Nahrungsangebot gleichbedeutend mit der Zeit des großen Fressens und sich Paarens. Es gab allso allerhand zu bestaunen.
Die beiden Sites hießen Bradies Corner und Blue Mao Mao . Bei ersterer konnten wir beim Ankern einer Delfinfamilie zusehen. Nachdem sie aber ein Kalb dabei hatten, war ihnen nicht nach Menschen, die laute Blasen machen und sie zogen sich zurück. Nachdem sich bei dem Tauchgang alles im Bereich bis 15 Meter abspielte war die Grundzeit phänomenal. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätten wir die eine Stunde locker knacken können. Nach 52 Minuten waren wir wieder drausen. Beim Aufwärmen bei heißer Suppe und Tee konnten wir dann eine junge Robbe beobachten, die die Küstenlinie entlang schwamm.
Der zweite Tauchgang in dem Blue Maomao Arch war wirklich sehr sehr gut. Die Sicht war noch etwas schlechter, aber der Ort ist wirklich der Hammer. Man taucht zuerst unter einem riesigen Stein hindurch in eine nach oben offene Grotte. In dieser tummeln sich hunderte von blauen Maomaos (daher der Name) umrahmt wird diese Szenerie von unglaublich gelben Schwämmen. Ein wirklich phantastischer Ort. Nachdem dies der zweite Tauchgang des Tages war waren wir alle ein bischen fröstelig und tauchten daher bereits nach 45 minuten wieder auf. Dann ging es auch schon wieder zurück die 12 Seemeilen nach Tutukaka.
Was sich aber in den letzten 3 Jahren wirklich geändert hat sind die Zertifikatskarten sowie Logbucheinträge bzw. Stempel beim Tauchen. Mittlerweile hat fast jeder nur noch ein Foto der Karten dabei und macht am Schluss ein Foto des Tauchlogs. Die Stempelhatz hat wohl ein Ende. Irgendwie schade. Andererseits muss nun niemand mehr sein Logbuch und dutzende von Zertifikationsnachweisen mit in den Urlaub schleppen.
Der Abend verging dann am Strand wie im Fluge. Nur mein Kühlschrank bzw. die Batterie des Vans macht wohl schlapp. Dies dürfte dem Grillfleisch nicht zum besseren gereichen