Bay of Plenty

Matata – Mnt Maunganui

Nach etwas Morgensport sattelte ich heute gegen 10 Uhr die Pferde (die genaue Anzahl sowie die Länge und Gewicht des Vehikels sind mir immer noch unbekannt. Die “technische” Handreichung schweigt sich darüber aus) und fuhr die gut 70km Richtung Mnt. Maunganui. Die Stadt liegt unmittelbar neben Tauranga hat jedoch im Gegensatz zu dieser eine Sehenswürdigkeit. Einen gut 200m hohen Fels Mount Maunganui. Dieser kann auf manigfaltigen Wegen bestiegen werden. Von leicht, schwer bis hin zu Felsenklettern ist alles dabei. Mittlerweile dieser Fels wieder ein besonderer Ort der Maori. In den Verträgen zur Rückgabe wurde jedoch ein auch zukünftig freier Zugang festgehalten. So nutzen nun neben den Touristen die wegen der Aussicht kommen viele Einheimische den Berg für sportliche Betätigung. Die Wege sind gut ausgebaut und oft findet man gute Stufen vor, so dass sich der Aufstieg als wirklich einfach gestaltet. Oben hat man meine großartige Aussicht über die Bay of Plenty. Am Fuß kann man das Treiben auf dem famosen Sandstrand mit türkisgrünem Wasser beobachten wärend nach Westen hin sich Tauranga mit einem Inselgewirr erstreckt. Auch zeigt sich durch die Schaumkronen der Bojen ein starker Gezeitenstrom zum Hafen hin. Nachdem nun morgendlicher Strandlauf und mittaglicher Gipfelaufstieg genug Aktivität für einen Tag waren beschloss ich dem unmittelbar am Strand liegenden Campingplatz eine Chance zu geben. Was soll ich sagen – Lage, Lage, Lage. Der Strand grenzt wirklich unmittelbar an den Campingplatz und 50m Luftlinie ist der örtliche Hotpool in dem ich dann den späten Nachmittag verbrachte. Zu meiner Überraschung war das gut 40Grad warme Wasser salzig. Ursache hierfür ist, dass ein schlauer Kopf auf die Idee gekommen ist, dass reichlich vorhandene Salzwasser auch für ein Schwimmbad zu nutzen. Hinzu kommt geotermale Energie. Das (salzige) Wasser aus dem Bohrloch wird durch einen Wärmetauscher geleitet, wo es dann das gefilterte Seewasser erwärmt. So kommt man in den (angeblich auf der Südhalbkugel) einmaligen Genuss von heißem Seewasser. Diesem werden dem Körper wohltunende Kräfte zugeschrieben. Wenn ich an die ganzen Solebäder in Deutschland denke, kann das schon gut sein. Meine Verspannungen im Rücken sind aber nach gut einer Stunde in verschiedenen Blubberbecken wie weggeblasen. Tolle Sache. Andererseits hat das heiße Wasser jetzt auch die letzte Energie aus meinem Körper rausgezogen. Ich werde heute früh ins Bett gehen…

Mnt Maunganui – Bowentown

Um für einen kleinen Tapetenwechsel zu sorgen und um dem großen Trubel in Mnt Maunganui etwas zu entgehen ging es weiter Richtung Norden. Zu weit nördlich wollte ich jedoch auch nicht fahren, da ich ja am Montag Morgen wieder in Whakatane sein muss. Also fiel die Wahl nach reiflicher Überlegung (und Konsultation der App Wikicamps) auf Bowentown. Auf dem Weg dorthin machte ich noch kurz im Yachtclub von Tauranga halt um mich nach den Tagen zu erkundigen, wann die offenen Regatten für Kielboote so in Neuseeland stattfinden. Mal sehen, ob ich es am kommenden Mittwoch in einen Club in der Nähe von Auckland schaffe. Der Begriff “Town” ist hier vielleicht etwas irreführend vielmehr handelt es sich um eine kleine Siedlung auf einer Landzunge von Katikati Entrance.

Der Strand hier ist – neben dem von Mnt Maunganui wirklich absolute Spitze. Natürlich mit weniger Infrastruktur – aber auch mit weniger Halligalli. Wen die röhrenden PS Ungetüme halbstarker Jugendlicher auf der Strandpromenade von Maunganui leicht aus der Ruhe bringen könnten, der findet hier ein schönes Plätzen. Auch der Campingplatz lies keine Wünsche offen. In der Hauptsaison könnte es hier jedoch etwas lebhafter zugehen. In der Nebensaison jedoch ein wirklicher Genuss. Ich verbrachte den Tag mit Tiefenentspannung, Lesen und der Beobachtung der Strandfischer (die allesamt in meiner Anwesenheit keine Erfolge zu verzeichnen hatten). Der kommende Morgen begann dann mit einem kleinen Strandlauf. Bei Ebbe ist der Strand wirklich unverschämt breit! Auf dem Rückweg nach Wakatane lies ich die Stadt erst mal links liegen und fuhr weiter nach Osten an das andere Ende der Bay. Die Fahrerrei ist doch erheblich und so schaffte ich es nur bis auf die Höhe von Opotiki. Bleim Blick auf die Karte bzw das Straßennetz wird deutlich, dass man hier etwas mehr Natur findet. Auch sind die Stände bzw. das Wasser eher trübbraun. Dies dürfte auf zahlreiche Flüsse zurückzuführen sein, die hier in die Bucht münden. Auch scheint der ganze Bereich westlich von Whakatane eher bedingt touristisch erschlossen zu sein. Die Erkundung der SH35 dann bis Gisborne obliegt hiermit den nachfolgenden Reisenden. Ich drehte wieder um. Mein Nachtlager habe ich erneut in Matata aufgeschlagen. Der Platz ohne Schicki aber mit tollem Strand. Außerdem ist er nur 20min von Whakatane erfernt. Nachdem ich morgen um 7:15 (!) am Boot aufschlagen soll ist das wohl nicht die schlechteste Wahl.

Was mir heute besonders aufgefallen ist, sind die Spritpreise bzw. deren Variabilität. Während auf der Südinsel ein Quasikartell zu herrschen scheint (die größte Preisdifferenz war ein einziges mal 10C, sonst meist nur 1C über hunderte von Kilometern) variiiert hier auf der Nordinsel der Preis oft innerhalb von 20km um bis zu 20C. Sehr abstrus, da es ja die gleichen Marken sind. Hierrüber muss ich mich mal mit einem Eingeborenen unterhalten.

Oh – hier gehen gerade die Sirenen los. Die lokale Ortszeit Sonntag 19:41 deutet jetzt nicht ubedingt auf einen Probealarm hin. Andererseits hat die Erde auch nicht gewackelt. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich jedoch keine Fahrzeugbewegungen oder aufkommende Hektik. Mein unmittelbarer Nachbar bleibt gelassen und ein Passant führt ungeachtet dessen seinen Hund aus. Entweder perfide Fatalisten (alle über 70!) oder ein Probealarm am Sonntag zu – für mich -ungewöhnlicher Zeit.