Springs Junction – Eketahuna
Heute sollte der Überfahrt auf die Nordinsel stattfinden. Der Weg führte mich über Murchison durch ein weites Tal weiter auf der manchmal ziemlich schmalen SH63 nach Picton zur Fähre. Neben dem Erdbeben muss es in dem Gebiet ziemlich viel geregnet haben, da mehrmals die Straße überflutet war. Kurz vor Picton hätte mich beinahe noch ein Camper abgeräumt, der von dem vor mir fahrenden LKW verursachten Winddruck wohl ziemlich überrascht worden ist. Schlingernd kam er mir bei Tempo 100 teilweise auf meiner Fahrbahn entgegen. Viel hat auf jeden Fall nicht mehr gefehlt. Ich konnte fühlen, wie augenblicklich – noch bevor das Van an mir vorbeigeschossen war – das ganze Blut in den Rumpf schoss. Nach dieser vollen Dröhnung Adrenalin und sonstigen Stresshormonen war ich ganz froh Picton ohne weitere Zwischenfälle erreicht zu haben. Dort angekommen nutze ich die Zeit in der telefonischen Warteschleife der Fährgesellschaft für einen kurzen Aufenthalt an der örtlichen Dumpstation. Sowohl mein Vehikel als auch Horst waren sehr dankbar dafür. Nach gut einer Viertelstunde konnte ich die Warteschleife verlassen und mit einer freundlichen Dame der Fährgesellschaft sprechen. Diese teilte mir mit, dass es keine Reservierungen für mehr als eine Woche gäbe. Nachdem ich meinen Aufenthalt auf der Südinsel jetzt nicht so lange ausdehnen wollte (genug zu sehen gäbe es sicherlich) beschloss ich einfach dreist zum Terminal zu fahren. Nachdem die SH1 immer noch gesperrt war, dürften eigentlich einige Camper mit Reservierung ihre Fähre verpassen…und tatsächlich – der Einweiser am Terminal meinte “Today is your lucky day, mate” – es gab noch einige freie Plätze auf der Fähre. Für gut 200N$ ging es dann um halb drei Richtung Wellington. Gut eine halbe Stunde später ging es auch schon los. Leider bot dieses Mal die eingesetzte Fähre keine wirklich gute Aussicht. Eine Aussichtsplattform war nicht wirklich vorhanden (die Plätze draussen waren die Raucherzonen) und die Plätze an den Fenstern waren schon besetzt. Obgleich die Fahrt durch die Malborough Sounds schon sehr pitoresk ist, verschlief ich die Überfahrt doch zu einem weiten Teil. Dass die Cook Strait dieses Mal auch aussergewöhnlich ruhig war kam dem gesunden Schlaf entgegen.
In Wellington (und erneut dem schlechten Wetter) angekommen zeigte sich, dass auch diese Stadt noch immer im Desastermodus war. In der Innenstadt gab es Straßensperren wegen einsturzgefährdeter Gebäude und die SH1 war komplett wegen Erdrutschen gesperrt. Immerhin war die SH2 nach Upper Hut just einspurig geöffnet worden. Kurz vorher war sie noch wegen Überflutung geschlossen gewesen. Ich nutze den angefangenen späten Nachmittag um möglichst weit noch Norden zu kommen. Nächstes Ziel der Tongariro Nationalpark – auf zum Vulkan. Abendlicher Stop war in Eketahunaauf einem wirklich sehr netten kleinen Campingplatz der sich in einer Senke auf einer Farm befand. Die Einrichtungen war supersauber und preislich lag der Platz trotz heißer Duschen nur wenig über DOC Niveau. In der Küche lagen sogar Hühnereier für die Gäste. Eine echte Empfehlung! Der Abend verging dann relativ schnell. Außerdem war ja drausen “super moon”
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