Mnt Cook – Nach Norden

Das schwere Beben bei Kaikoura hat meine Reisepläne etwas durcheinandergewirbelt. Dadurch dass die SH1 auf unbestimmte Zeit gesperrt ist, gibt es keinen unmittelbaren Weg nach Picton mehr. Ich könnte nun wieder nach Süden Richtung Queenstown umdrehen um über Wanaka die Westeküste (bei schlechtem Wetter) hochzurumpeln. Das habe ich aber bereits vor drei Jahren gemacht habe und der Umweg von 900km ist, erscheint mir dies wenig verlockend. Also fahre ich frohen Mutes Richtung Christchurch, dass von dem Beben nur wenig beeinflusst worden sein soll.  Das Stückchen Straße von Lake Pukaki nach Lake Tekapo ist für mich fast das schönste Stückchen Weg, das ich auf de Südinsel befahren habe (ok abgesehen von der Straße nach Milford Sound). Unterwegs mache ich kurz am Lake Tekapo bzw. dem nahen Mnt John. halt. Auf dem Gipfel steht das größte neuseeländische Observatorium. Die ganze Gegend des Makenzie Country wurde von der UNESCO zur “Dark Sky Reserve” erklärt. Laut Reiseführer sollen selbst die Straßenlaternen hier nur gedimmt leuchten. Belohnt werden die Mühen angeblich mit einem phänomenalen Blick auf die Milchstraße. An dieser Stelle möchte ich auf eine Website verlinken, auf die mich Birk hingewiesen hat. Es geht um das Fermiparadoxon. In Lake Tekapo kann man demensprechend auch nächtliche Führungen buchen.

Für einen Obulus von 5N$ kann man den zweistündigen Aufstieg mit Hilfe einer serpentinenreichen Straße und Motorunterstützung umgehen bzw. umfahren. Die Aussicht von oben ist wirklich großartig. Und das Astro” “Café serviert einen wirklich sehr leckeren Cappuchino. In der Entfernung konnte ich das fiese Wetter rasch näherkommen sehen. Also wieder geschwind in den Van und Richtung Christchurch. Die Gegend zwischen Geraldine und Christchuch kann man getrost mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit durchqueren. Landschaftlich bietet sie eher wenig (vgl. einer der ersten Blogeinträge). In Christchuch bestünde nun die Möglichkeit über die SH73 nach Greymouth an die Westküste zu fahren und auch mein Navi möchte mich über diesen Weg schicken. Angeblich sei die SH7 ebenfalls wegen dem Erdbeben gesperrt. Just als ich aber Christchuch durchquere meldet das Radio dass eben jene SH7 wieder geöffnet sei. Wunderbar mindestens 200km gespart. Ich biege nun also wieder nacht Westen Richtung Alpen ab. Die Straße wird kurviger und tatsächlich deuten einige frisch geäumte Steinschläge darauf hin, dass auch hier die Erde etwas gewackelt hat.

Der Lewis Pass scheint genau die Wetterscheide zu sein. Durch dichte Wolken geht es auf gut 850m hoch. Die Sicht beträgt manchmal weniger als hundert Meter. Wenigstens ist der Verkehr noch gering. Das wird sich wohl in den nächsten Tagen, wenn die SH1 weiterhin gesperrt bleibt, ändern. Je tiefer ich komme, desto mehr ähnelt der Regen dem den ich von der Westküste kenne. Ein fieser feiner fusseliger beständiger Nieselregen. Am Campingplatz “Marbel Hill Campsite” der in der Nähe der Spring Junction liegt mag ich meinen Camper garnicht verlassen. Mal sehen ob morgen der Regen etwas weniger wird. Immerhin komme ich jetzt dazu die Tagebucheinträge der vergangen Tage nachzuholen. Internet ist hier in den Bergen quasi auch nicht existent. Ein Balken, wenn ich das Telefon ganz weit an die Decke des Campervans drücke. Nicht praktikabel.Was aber ganz real existent ist sind die Sandflys. Sobald man auch nur sein Näschen aus dem Camper hält (um beispielsweise eine geologische Forschungseinrichtung zu besichtigen) fallen sie gnadenlos über einen her. In den letzten Stunden habe ich meinen stillen Mitfahrer Horst schätzen gelernt.

  1. The Caitlins
  2. Manapouri Power Station
  3. Mnt Cook – Sealy Tarns Walk
  4. Nachthimmel im Makenzie  Country
  5. Hummer essen in Kaikoura. Ausserdem soll das “Hislops Whole Food Café” sehr gut sein.