Stewart Island – Tag III und IV

Update: Hatte ich eigentlich den Abenteurer erwähnt, der hier im Hostel nächtigte?  So richtige Abendteurer sind ja in Zeiten von omnipräsenten Jack Wolfskin Jacken in der Ubahn quasi unsichtbar geworden. Aber dieses Exemplar möchte ich kurz erwähnen. Brando. Im Gespräch ein bischen unausstehlich aber er hat bereits von beiden neuseeländischen Inseln die Küstenlinie in 600 Tagen erwandert. Muss man erst mal machen. Nun hat er sich eine neue Herausforderung gesucht. Er möchte Stewart Island umrunden. Allein. Man muss dazu erwähnen, dass er sich hierbei sprichwörtlich durch den Busch bewegen wird. Der Norden besteht aus Sumpf in dem man sprichwörtlich versinken kann. Essen hat er für 30 Tage dabei. Geplante Dauer der Reise 60 Tage. Das macht aber nichts – schließlich hat er Pfeil und Bogen dabei. Anbei ein (letzte?) Bild des jungen Herren. Folgen kann man seinem Livetracker unter http://www.wildboyadventures.com

 

An Tag drei und vier verbrachte ich die meiste Zeit des Tages mit Wandern. Der Horse Shoe Track verbindet – fast komplett geschottert – zwei nahe Buchten miteinander. Eine leichte Wanderung. Nachdem diese sieben Kilometer entlang der Küste aber irgendwie für einen Tag zu wenig Wandern gewesen war, beschloss ich einfach noch etwas weiter zu laufen. Die geplante Router über den Mound Garden Track zurück zu Lee Bay war quasi unpassierbar. Der Regen der letzten Tage und die festen Wanderstiefel der Verhergehenden hatten den steilen Pfad im Wald in eine einzige Rutschpartie verwandelt. So kehrte ich nach 200 wieder um und begab mich auf direktem Weg an den Strand. Dort nutzte ich das schöne Wetter für ein Nickerchen in der Sonne. Zurück im Hostel erfuhr ich, dass wohl eine Wanderin so im Schlamm gestürzt ist, dass sie ausgeflogen werden musste. Abends beehrte ich nochmals den wunderbaren Fish&Chips Shop. Dieses Mal. Der Fishburger. Noch besser als das Filet gestern. Knusprig ausgebratener, wunderbar saftiger Fisch mit Tomatenrelish und Salat…sehr lecker. Die “halbe Portion” Chips entpuppte sich jedoch wieder als vollwertige Mahlzeit.

Der Vermittag des Abreisetages verging mit einer weiteren Wanderung auch sehr rasch. Besonders da er gegen Ende in einer veritablen Kletterpartie ausartete. Das “Danger – No Access” Schild stand wohl nicht umsonst dort.

Mit der späten Fähre um 15:30 setzte ich um 16:30 nach wieder einer extrem ruhigen Überfahrt nach Bluff über. Wo ich stantepede meine Reise Richtung Manapouri fortsetzte. Leider war der ursprünglich geplante Campingplatz geschlossen, so dass ich die Reise bis Manapouri fortsetzten musste. Die Landschaft verändert sich zwischen Invercargil und Manapouri sehr deutlich. Aus den flachgeschliffenenen Hügeln werde veritable Hügel, die intensiv für die (Klon)Forstwirtschaft genutzt werden, bis man dann in Manapouri vor hohen Bergen am See steht. Der Campingplatz “Possum Lodge” lies keinen Grund zur Klage aufkommen. Ein guter Platz für eine Nacht wenn man anschließend den Doubtful Sound bzw. das Kraftwerk “Manapouri” besuchen möchte.