Peel Forest – Glengore Scenic Reserve

Der Morgen begann schon mit ein paar vereinzelten freundlichen Sonnenstrahlen und lauten Vogelgezwitscher. Nachdem die Frau im örtlichen Cafe gestern auf die Frage “What

‘s the weatherforecast for the the commin’ days” mit einem lachenden “Gonna be crap” antwortete war jeder Sonnenstrahl kostbar. Ich nutze also den Morgen ohne Regen um mir den Peel Forest anzusehen. Es gab einige kurze Wanderwege. Ein mit 15 Minuten besonders kurzer führte zu den letzten riesigen Bäumen. Fotos von diesen über 1000 Jahren alten Ungetümen zu machen erscheint mir angesichts der fehlenden Vergleichsmöglichkeiten im Wald ein zweckloses Unterfangen. In Natura sind die Bäume schon sehr beeindruckend. Nachdem die matschige Wanderung etwas kurz war beschloss ich noch den “Farn Wanderweg” zu machen. Hindurch durchs dichte Dickicht blieb es unglaublich matschig. Durch das dichte Blätterdach aus urtümlichen Farnen, Flechten und Moosen fiel nur wenig Licht auf den Boden. Von Überall zwitscherten Vögel. Jedoch ein Tier zu Gesicht geschweige vor die Linse zu bekommen war ein Ding der Unmöglichkeit. Auf dem Rückweg wurde ich noch von einem weiß-schwarzen Vogel in Hitchcock Manier attakiert. Genau hiervor hatte mich am Tag zuvor ein älterer Herr auf dem Campingplatz gewarnt. Auch davon dass er sich mit einem Stock verteidigen musste. So begegnete ich auch allen (nicht sichtbaren) Vögeln im Wald mit ordentlich Respekt. Kurz vor dem Campingplatz – auf freier Wiese – hat mich der Vogel dann aber doch noch erwischt. Von hinten kommend flog er wirklich haarscharf über meinen Kopf hinweg. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht…

Nach gut zwei Stunden Wanderung durch das Dickicht machte ich mich dann total verschlammt und immernoch mit erhöhtem Puls auf den Weg Richtung Dunedin. Das beschauliche Städtchen Oamaru lies ich einfach ausfallen. Hauptattraktion neben ein paar historischen Gebäuden und einem Steampunk-Künstler sind zwei Pinguinkolonien. Jeden Abend gibt es eine Parade wenn die Tiere in Gruppen in der Dämmerung aus dem Wasser kommen und zu ihren Nestern watscheln. Das ganze scheint hochkommerziell zu sein. Selbst der Tankwart drückte mir hierzu Informationsmaterial in die Hand. Nachdem es laut Reiseführer dann auch noch ein Fotografierverbot gibt ist das ganze etwas witzlos.

Nachdem mir die Strecke nach Dunedin etwas zu weit war, beschloss ich vorher zu Rasten. Der erste Versuch in der Trotters Gorge DOC Campsite zu nächtigen war leider erfolglos. Der Platz war geschlossen. Somit blieb die Glencoe Scenic Reserve ein kleine beschauliche Lichtung an einem Bachlauf. Bedingt durch den Regen verzichtete ich auf die Erkundung der Gegend.

 

Übernachtung: Glencoe Scenig Reserve. Einfacher DOC Platz auf einer Lichtung mit 3 Toiletten einem Waschbecken und einer Geschirrspülgelegenheit. Kein Strom. Kosten 8N$