(An)Reise

_Desinformation_  (Ostbahnhof) – Die Anreise begann dieses mal etwas holprig. Wegen eines “Rettungs”einsatzes im münchner S-Bahnnetz herrschte am Ostbahnhof ein buntes Chaos. Auch sah sich die DB offenbar außer Stande – wenn schon nicht mit Personal – dann auch nicht mit Hilfe der Hinweistafeln (auch Fahrgastinformationssystem genannt) für Information zu sorgen. Statt dessen waren die darin dargestellten Setze bar jeglicher Semantik so dass es auch für einen Muttersprachler schwer herauszufinden war, wo nun die Sperrung überhaupt war und wann welcher Zug fuhr…für die zahlreichen Touristen aus dem Ausland  war dies zusammen mit dem überfüllten Bahnsteig und den unverständlichen Lautsprecherdurchsagen eine schier unlösebare Aufgabe. Zum Glück kam auf dem Weg zum Taxi über den überfüllten Bahnsteig dann doch noch 10 min. verspätet die S8. Ist “Nichtinformation” eigentlich Teil der Desinformation?

Syknet  (FJS) – in den letzten Tagen vor dem Abflug wurde in der deutschen Medienlandschaft verstärkt über die Zukunft der Abreit diskutiert. Die Frage war, ob (haha!) und in wie weit Maschinen uns überflüssig machen werden. Hierzu eine interessante Beobachtung vom münchner Flughafen. Bislang musste man in Terminal 2 vor der Sicherheitskontrolle an den vier Beamten der Bundespolizei vorbei. Dasvor war schon  bei einem Flughafenangestellten die Boardkarte vorzeigen. Das neue Prozedere ist nun wie folgt: man nimmt die Rolltreppe in den ersten Stock. Vorbei an den verweisten Kabinen der Bundespolizei zur erste Schleuse (eine Art Speedgate)  bei der die Boadkarte gescannt wird (1 Person  eingespart). Es gibt nur noch jemanden, der bei Problemen bei der Benutzung der Scanners hilft. Anschließend Sicherheitsschleuse (nach wie vor genauso viel Personal and den Röntgengerätscharade). Danach geht man einen Gang hinunter um erneut vor einem (diesmal großen) Speedgate mit mehreren parallelen Schleusentoren zu stehen. Hier muss man seinen Pass in ein Lesegerät legen. Die anwesende obligatorische Hilfsperson ist an dieser Stelle extrem hilfreich, da die Mensch-Maschinenschnittstelle (sprich wie und wo muss ich den Pass einlegen) eher unklar ist. Nachdem diese Klippe umschifft ist,  öffnet sich die erste Tür – man tritt in einen Glaskasten – Türe hinter einem schließt und ein gleißend weißes Licht geht an. Die Maschine macht ein Foto und vergleicht es mit den Daten auf dem Foto (so ist zumindest meine Vermutung). Anschließend öffnete sich bei mir die zweite Türe und ich konnte an hindurchschreiten. Nebenbei – was passiert eigentlich wenn die Maschine nicht das “ok” gibt? Ginge dann unter mir eine Falltür direkt in das Verhörzimmer der Bundespolizei auf?!? Hinter dieser Installatation beobachtete ein Bundespolizist (Minus drei Personen) in seinem Kabuff die ganze Szene. Irgendwie gespenstisch. Wenn man diesen auch noch einsparen würde, würde nur noch eine Maschine darüber entscheiden, ob ich das Land verlassen darf.

Duschen (in Dubai) – nach den ersten sechs Stunden im Flugzeug, wollte ich den Aufenthalt in Dubai nutzen, mich durch eine kurze Dursche zu erfrischen. Die Suche nach dieser (einen!) Dursch gestaltete sich dann doch etwas langwieriger – das Terminal ist einfach zu groß. Erwähnenswert ist sie auf dieser Reise eigentlich nur deswegen ,weil ich im Flugzeug folgende Skizze im SZ-Magazin gefunden habe [singlepic id=1130 w=240 h=200 float=left]. Die Dusche im Flughafen funktionierte nun noch einfacher: Es war einfach nicht möglich kalt zu duschen (Skizze rechte Seite). Man konnte zwar den Einhandmischer auf “kalt” stellen. Das Ergebnis war jedoch genauso heiß wie auf der Stufe “heiß”. Anscheinend wurde die Kaltwasserleitung einfach eingespart. In einem Staat der zum großteils aus Wüste besteht nicht verwunderlich. Wenn dann aber auch bei den Toiletten heißes Wasser (ohne Scherz) verwendet wird, führt das ganze – bedingt durch die urindampfgeschwängerte Atmosphäre – wohl doch etwas zu weit. Die restliche Zeit verbrachte ich damit irgendetwas halbwegs gesundes (was nicht durch die Friteuse eines Burgerbraters gegange ist) zu Essen zu finden. Oh wie vermisse ich die Emirates Louge.

Kindergeschrei und -lieder (über den Pazifik) – nachdem ich im Vorfeld von längeren Flugreisen mir durchaus gedanken mache, wo ich sitzen (an einem Gangplatz) bzw nicht sitzen (weg von der Toilette, weg vor den Triebwerken, weg von Basinets mit kleinen schreienden Kindern) möche. ging es dieses mal so richtig schief. Bedingt durch einen Flugzeugwechsel (777 zu einem A380 – yeah) hatte ich nun einen Fensterplatz. In Dubai konnte man diesen jedoch auf einen Gangplatz umbuchen. So erfreut die kommenden 17 Stunden nicht eingequetscht in einer Zwangsposition verbringen zu müssen, hatte ich nicht bemerkt, wo die nette Frau mich hingesetzt hat. Genau eine Reihe hinter die Basinets. neben den Toiletten. Die Folge permanenter Gangverkehr, Angerempel, Menschen die auf den Bildschirm fassen und Dinge verstellen sowei großes Geschrei von den Keinen. Meine direkten Sitznachbarn waren eine junge Familie mit einem hyperaktiven 2 Jährigen auf dem Schoß. Die nächsten 13 Stunden gab es also dann Halligalli. Neben dem Geschrei und Gebrabbel wurd das akusitisch noch durch Kinderliedervideos untermalt, die der Vater dem Kleinen permanent auf dem Mobiltelefon über Lautsprecher vorspielte. Eignetlich geht so einem Telefon ja irgendwann mal der Strom aus. Ja. Eigentlich. Wenn nicht USB Ladedosen mittlerweile an jedem Sitz verfügbar wären. Ein sehr unangenehmer Flug.

Rote Lampe (kurz vor Australien) – Der Flug hätte jedoch noch bedeutend unangenhmer werden können. Während einer kleinen Streckpause fiel beim Warten vor der Toilette mein Blick auf ein kleines Display das neben der Tür angebracht war. Den ganzen Flug leuchtete dies grün. Nun hatte die Farbe auf Rot umgeschaltet. Dies weckte meine Neugier. Die Anzeigeschrift verkündete “Smokedetektor – M4”. Etwas beunrugt wanderte mein Blick auf das große Anzeigendisplay das die Animation der Flugroute zeigt. Immerhin befanden wir uns schon kurz vor der australiensch Küste. Lieber an Land zuerschellen als im Pazifik notwassern…Mein Blick wanderte den Ganz hinunter wo sich just in diesem Moment eine junge Flugbeleiterin am Vorhand zu Schaffen machte, der die Kabinenteile abtrennt. Als sie diesen geöffnet hatte eilte sie zusammen mit einer Kollegen, die mit einem roten “Crew” Shirt bekleitet war auf mich zu und machten sich kurz vor mir an einer Kiste zwischen Trennwand und Sitz zuschaffen. Aus der Box kam ein Feuerlöscher zum Vorschein. Damit eilten sie dann zur nächsten Sektion wo bereits einige Menschen gestikulierten. Nach weiteren 2 Minuten war die Situation anscheinend jedoch geklärt, so dass der Feuerlöscher wieder an seinen Platz wanderte. Der restliche Flug gestaltete sich – trotz Kinderrämmidämmi daraufhin deutlisch entspannter.

Harte Landung – (Christchurch) – dass man einen A380 auch unsanft landen kann bewies der Flugzeugführervon EK412 bei der Landung in Christchurch. Ein lauter Rums und wir waren unten. Auch die eine Flugbegleiterinenn die mir schräg gegenüber saßen guckten etwas irritiert. Die andere machte Pokerface.  Naja gelandet ist gelandet.

Stiefelwaschung (Flughafen Christchurch) – Bei der Einreise wurde deutlich, dass die Neuseeländer es mit den Regeln zur Quarantäne doch etwas strenger handhaben als  beispielsweise die Australier. Nachdem ich in den Einreisepapieren ordnungsgemäß deklariert hatte, sowohl Outdoor Ausrüstung (Schuhe, Wanderstöcke etc.) dabei zu habn als auch neulich in der Natur gewesen zu sein, wollten die Beamten einen genaueren Blick auf mein Schuhwerk werfen. Obgleich ich die Sohlen der Schuhe akribiscih mit einer groben Bürste von Dreck und Schmutz befreit hatte, befand die nette Beamten nach gründlicher in Augenscheinnahme dies für nicht ausreichend und verschwand mit den Stiefeln in einem Hinterzimmer. Nach ein paar Minuten kam sie mit den Schuhen wieder. Sie waren in eine Klarsichttüte verpackt, mit einer offiziellen Banderole verschlossen und die Schuhe waren nochmals gereinigt worden. Das nenne ich Service!